ECHOES OF THE MIRACULOUS

2011

 

8 min.

 

Symphony Orchestra

 

2(picc)/2/2(bcl)/2, 4/2/2/1, timp, 3 perc, harp, strings

 

Kompositionsauftrag Brucknerfesteröffnung 2011

 

material for rent with Doblinger

 

performances:

Brucknerfesteröffnung, 11.9.2011 Brucknerorchester, Dennis Russell Davies

Ars Electronica Festival, 2.9.2012 Brucknerorchester, Dennis Russell Davies

 

LISTEN:

 

Program Notes:

 

Die Komposition entstand im Frühjahr 2011, einer Periode, in der ich die politische und gesellschaftliche Stimmung bedrückend empfand, die offiziellen Reaktionen sehr unbefriedigend und die Visionen für die Zukunft beunruhigend. Bewusst entschied ich mich trotzdem ein positives Stück zu komponieren. Als Künstler ist man Utopist. Man darf und muss alle logischen Einwände gegen eine bessere Zukunft zurückweisen. Mein Stück soll ermutigen, sich nicht vom Geist der Zeit vereinnahmen zu lassen, sondern der eigenen Intuition und Menschlichkeit zu vertrauen.

 

Das Wunderbare steht für die unbefangene Sicht der Welt in der Kindheit. „Echoes of the Miraculous“ ist ein Nachhall, ein Sich-zurückerinnern an eine Zeit in der die Welt unverständlich schien, dabei aber alle Möglichkeiten offen hielt. Es sind dies Möglichkeiten, die dem Erwachsenen, der oft in starren gedanklichen Strukturen gefangen ist, fehlen. Während des Komponierens schrieb ich folgende Zeilen:

 

Wir brauchen als Gesellschaft dringend eine Kurskorrektur!

Veränderung beginnt im Kopf. Veränderung beginnt im Herz.

Antworten auf die Fragen der Zeit stehen in den Tagebüchern der Jugend.

Sich Zurückerinnern. Sich Wundern. Berühren lassen. Das Undenkbare denken.

Ausbrechen aus den Zwängen der erdachten Systeme.

Mut, sich berühren zu lassen. Mut, Schmerz zu ertragen.

Dann beginnt Veränderung.

Auch der zugefrorene See ist am Grund noch lebendig!

 

Meine Tonsprache ist stark vom Jazz beeinflusst. Der wichtigste Akkord des Stücks besteht aus zwei Dreiklängen im Abstand einer großen Septime. Die zarte Ambiguität dieses Klangs hängt als Frage im Raum. Das Hauptthema der Komposition wird in vier Abschnitten unterschiedlich verarbeitet. Im letzten Teil nehmen rhythmische Patterns die Oberhand und führen in ein kindlich verspieltes Finale. JB, Juli 2011

 

 

Variations on the Miraculous

During the summer 2011 the artist Rudi Mitter from Linz did a series of drawings on the original sketch sheets of "Echoes of the Miraculous".

 

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In November 2011 Rudi Mitter, Werner Pfeffer and I did a live performance entitled "Variations on the Miraculous" in Linz as well. Another series of paintings was created that very evening.

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