NEHNEH

(2010)

 

20 min.

 

Violin, Sopran Sax, Piano

 

premiere: 4020 Festival, Lentos Auditorium 6.5.2011

 

 

 

Program Notes:

 

Anders als heute, wo Zeit als eine gerichtete Größe interpretiert wird, nahm man sie im alten Ägypten als ein Phämnomen war, dem zwei Aspekte eigen sind: zyklische Wiederholung und ewige Dauer. Nehneh [gesprochen „Nechnech“] bezeichnet den ersten Aspekt und beschreibt alle unabgeschlossenen Zustände. Bereits das Wort, das aus zweimal derselben Silbe gebildet ist, verweist auf eine in sich kreisende unaufhörlich wiederholende Bewegung. Die Parallele zu Rileys Minimal Music ist dabei offensichtlich. Meine Komposition ist ebenso von sich wiederholenden Strukturen geprägt. Und zwar sowohl in ihrer kleinsten Struktur, als auch im großen formalen Verlauf. Es ist dies eine Abfolge tonaler Zentren, die immer wieder kehrt, wenn auch stets in neuem Gewand. Ähnlich wie die Ägypter soll der Hörer dabei die Aufmerksamkeit jedoch nicht auf die Veränderung sondern auf die wiederkehrenden Muster richten.